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13. Mai 2018

Alles Gute zum Muttertag oder Kommentar-Spam erkennen und vermeiden

oder Kommentar-Spam erkennen und vermeiden

Von In Allgemein, Kein Buch
1 Kommentar

Ihr kennt Spam-Kommentare? Klar kennt ihr diese, denn egal wie gut ihr den Spamfilter in eurem Blog konfiguriert ein paar werden immer durchrutschen und müssen dann per Hand aussortiert werden. Ihr denkt dabei sicher zuerst an irgendwelche russischen oder chinesischen Texte die niemand versteht. Alternativ an Spam der Werbung für Viagra oder andere Arzneimittel machen will. Aber kennt ihr auch die anderen Arten von Spam in euren Kommentaren? Die viel perfideren?

Warum spammen die eigentlich?

Spam-Kommentare folgen so gut wie immer kommerziellen Interessen. Wie beim bekannten Spam per E-Mail enthalten diese mindestens einen Link zu einer externen Seite. Im besten Fall steckt dahinter eine Seite auf der man das Produkt (etwa das bekannte Viagra oder Nachahmungen) bestellen kann. Im schlimmsten Fall steht da ein Link zu einer Webseite mit einem Trojaner der Schwachstellen im Browser ausnutzt und Schadsoftware auf dem Computer installiert, wenn man die Webseite besucht.

Neben dem Verleiten auf die Links zu klicken stehen hinter den Kommentaren aber auch oft SEO-Absichten. Also die bessere Platzierung der verlinkten Webseiten in den Suchmaschinenergebnissen. Denn je mehr Webseiten auf eine andere verlinken, als desto wichtiger wird diese von den Suchmaschinen angesehen und entsprechend häufiger und für mehr Suchbegriffe weit oben in den Suchergebnissen gezeigt.

Dabei ist es auch egal, dass alle Links in Blogkommentaren in der Regel so genannte nofollow-Links sind. Diese haben zwar eine deutlich geringere Auswirkung als reguläre Links, gehören aber aus SEO-Sicht zu einem vernünftigen Link-Mix dazu.

Welche Art von Spam gibt es?

Kommentar-Spam oder Spam-Kommentare kann man ganz grob in drei Kategorien einteilen.

a) Den am einfachsten zu erkennenden Spam habe ich schon genannt. Kommentare die in einer fremden Sprache geschrieben sind, die nichts mit dem entsprechenden Beitrag zu tun haben und eindeutig werbende Absicht haben.

b) Die zweite Art kennt ihr sicher auch. Es sind Kommentare wie

Hallo. Vielen Dank für diesen großartigen Artikel.Ich mag Deine Webseite!

Diese und ähnliche findet ihr auch gerne mal unter euren Instagram-Bildern. Dort allerdings mehr in der Hoffnung, dass ihr den Spammern da folgt. Im Blog hat der Spam-Kommentar zwar keinen Link im Text, aber die meisten Blogsysteme bieten die Möglichkeit in den Kommentaren eine Webadresse mit dem Absendernamen zu verbinden. Auch so kommt der Spammer dann an den Backlink.

c) Die hinterhältigste Art von Kommentar-Spam ist allerdings eine ganz andere. Eine die aussieht wie ein normaler Kommentar. Dieser geht sogar auf den Beitrag unter dem er steht ein. Ist individuell und sieht nicht nach einer massenhaften Verteilung aus. Dafür ein typisches Beispiel zu geben ist auch schwer, denn durch ihre Individualität unterscheiden sie sich stark voneinander. Diese Kommentare werden auch nicht automatisiert eingetragen, sondern tatsächlich von Menschen geschrieben. Oft im Auftrag von irgendwelchen SEO-Agenturen.

Allgemein kann man sich den Aufbau jedoch wie folgt vorstellen: So ein Spam-Kommentar geht zuerst auf den Beitrag oder Artikel an sich ein. Es werden ein paar gute Ratschläge gegeben oder eine persönliche Geschichte erzählt. Dann folgt der Spam-Link, eingebettet  als Ratschlag oder ähnliches. Insgesamt scheint der Kommentar regulär zu sein und bietet vom Prinzip her auch öfter einen Mehrwert zum Blogbeitrag.

Beispiele für solche (höchstwahrscheinlichen) Spam-Kommentare findet ihr etwa hier, hier, hier, hier oder hier.

Ihr seht, diese Kommentare könnte man durchaus auch als normal ansehen und durchwinken. Würde das nicht so sein wären sie ja auch nie freigeschaltet oder mit der Zeit entfernt worden.

Wie erkennt man Kommentar-Spam?

Tja, das ist eine gute Frage. Eigentlich hilft es nur alle Kommentare die in euren Blogs auftauchen aufmerksam zu lesen und zu prüfen, ob sie Links enthalten. Ist dieser Link notwendig oder steckt dahinter ein Interesse das ihr nicht unterstützen wollt? Auch könnt ihr darauf achten, ob unnötige Marken oder Begriffe genannt werden die dann mit dem Link in irgendeiner Art und Weise in Beziehung stehen. Dadurch versucht der Spammer dieses Schlüsselwort in Beziehung zum Link zu setzen und den Suchmaschinen so zu sagen, dass man für diese Marke hoch gerankt werden soll. Das funktioniert natürlich nicht nur mit Marken, sondern auch mit allen anderen potentiellen Suchbegriffen.

Was kann man gegen Kommentar-Spam machen?

Man kann ihn löschen oder gar nicht erst freischalten. Was manchmal aber auch schade ist, denn sie sind oft gut geschrieben und helfen ja hin und wieder sogar. Ich würde in dem Fall den Link rauseditieren und einen entsprechenden Hinweis im Text hinterlassen etwa „(Link entfernt, die Redaktion)“. Auf keinen Fall würde ich ihn einfach so durchwinken, denn ich finde er benutzt meinen Blog auf eine Art die ich nicht will und die auf lange Zeit gesehen sogar schädlich ist. Außerdem mag ich es nicht angelogen zu werden von Leuten die unter (wahrscheinlich) falschem Namen im Auftrag von anderen Kommentare in meinem Blog schreiben. Auf die Möglichkeit der Moderation der Kommentare zu euren Blogbeiträgen könnt ihr vorher auch hinweisen. Nicht, dass euch Zensur oder ähnlich abstruses vorgeworfen wird.

Wer schreibt diese Spam-Kommentare eigentlich?

Eine weitere gute Frage. Es sind auf jeden Fall Menschen und keine Programme. Das sieht man schon daran, dass sie gut formuliert sind, sich nicht auf anderen Webseiten wiederholen und auf den Beitrag/Artikel eingehen.

Es kann eine einzelne Person sein die ihren eigenen Blog oder Webseite pushen will, aber leider sind es viel öfter irgendwelche SEO-Agenturen die ihren Kunden versprechen für sie wertvolle Links zu generieren. Diese bekommen dann Listen mit Suchbegriffen für die der Kunde im Google-Ranking steigen will. Anschließend suchen sie dann Blogs oder Foren in denen es um diese Suchbegriffe geht und hinterlassen ihre Kommentare inklusive des Links auf die Webseite des Kunden. Alternativ und in Foren sehr beliebt eröffnen sie neue Threads die dann etwa Themen behandeln wie (verkürzt) „Hey, ich suche ein neues Produkt. Es sollte dieselben Eigenschaften haben wie auf [Link auf Webseite des Kunden] beschrieben.“

Wenn der Kommentar doch regulär ist?

Es ist eine Crux. All die Hinweise dich genannt habe können auch auf einen richtigen Kommentar zutreffen. Einen Kommentar hinter dem eine richtige Person steht und die euch gute Tipps geben will. Komplett ohne böse Absichten. Im Zweifel ist es immer eure Entscheidung, aber ihr könnt auf folgende Sachen achten

  • Steckt hinter dem Kommentar eine reale Person?
  • Ist die mit dem Namen verbundene Webseite von dieser Person?
  • Ist die E-Mail-Adresse korrekt?
  • Bietet der Kommentar einen Mehrwert für deinen Beitrag/Artikel?
  • Hat der Kommentar werbliche Tendenzen?
  • Bleibt der Kommentar beim Thema oder gibt es einen plötzlichen Sprung?

Und ganz wichtig:
Nutze deinen gesunden Menschenverstand um eine endgültige Entscheidung zu treffen.

Und ihr?

Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Kommentaren gemacht? Wie habt ihr reagiert und was haltet ihr von dieser Praxis?

Geschrieben von Holger

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 13. Mai 2018 in Allgemein, Kein Buch und verschlagwortet mit , , , .
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1 Kommentare
  1. klebefolie schrieb am 19. Januar 2019 um 20:36

    Ich bin erst vor ein paar Tagen auf deine Website gestoßen. Sie gefällt mir sehr gut und bietet wertvolle Infos. Vielen Dank dafür.

    Lg Mona

    Antworten

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